CMD

Wenn die Funktion des Kiefers gestört ist

CMD steht für „craniomandibuläre Dysfunktion“ und beschreibt die Fehlstellung zwischen Schädel und Unterkiefer. Durch diese Fehlstellung kommt es zu einer Störung des Zusammentreffens zwischen Ober- und Unterkiefer: Die Zähne stoßen beim Kauen nicht richtig aufeinander. Dieses Zusammenspiel betrifft die Kaumuskulatur, die Zähne und die Gelenke. Es ist sehr komplex und kann unter anderem durch folgende Faktoren gestört werden:

  • Zahnfehlstellungen
  • Zahnlücken
  • Asymmetrischer Kiefer
  • Defekter Zahnersatz
  • Stress (z.B. Zähneknirschen)
  • Aufsteigende Störungen in der Körperstatik
  • Veränderungen am Kiefer oder der Halswirbelsäule, z.B. durch Unfälle
  • Falsche Sitzhaltung

So vielfältig die Ursachen für eine CMD sind, so vielseitig können die Symptome sein. Daran zeigt sich auch die Komplexität dieser Erkrankung: Sie kann sich an Stellen des Körpers bemerkbar machen, bei denen man nicht intuitiv auf das Kiefergelenk oder die Kaumuskulatur schließt. Dies zeigt, wie der gesamte menschliche Körper zusammenhängt, aber auch die Schwierigkeit bei der Diagnose einer CMD. Häufig bleibt die CMD unerkannt, weil die Beschwerden an anderer Stelle auftreten – und nicht an den Kiefergelenken.

Funktionsanalyse – Wie erkennt man eine CMD?

Die Funktionsanalyse ist ein bewährtes Verfahren, die Funktion der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur zu prüfen. Im Kern untersuchen wir, ob Ihre Zähne beim Kauen richtig aufeinandertreffen. Denn ist dies nicht der Fall, liegt eine sogenannte Okklusionsstörung vor und es kann es zu den genannten Beschwerden kommen.

Bei der manuellen Funktionsanalyse werden unter anderem die betroffenen Stellen manuell abgetastet, das Kauverhalten visuell erfasst sowie Ihre Lebensgewohnheiten und Krankengeschichte aufgenommen. Denn wie bereits beschrieben, ist die CMD eine äußerst vielfältige Dysfunktion, deren Ursachen nicht nur physischer, sondern auch psychischer Natur sein können.

Gibt es eine Chance auf Heilung? Auf jeden Fall!

Behandlung einer CMD

Der erste Schritt einer CMD-Therapie besteht in der ausführlichen Diagnostik und der Reduktion der Beschwerden. Dabei kann es unter Umständen zum Einsatz einer individuell angepassten Aufbissschiene kommen, die über Nacht getragen wird. Durch die Schiene und begleitende Physiotherapie werden Symptome wie Nacken- und Rückenschmerzen gelindert, nächtliches Zähneknirschen und somit auch weitere Schäden an Ihren Zähnen verhindert. Bei starken Fehlstellungen des Unterkiefers und/oder der Zähne kann eine Anschlussbehandlung mit Verbesserung der Bisslage notwendig werden.

Entspannte Kiefergelenke

Um eine CMD langfristig und nachhaltig zu behandeln, arbeiten wir mit Spezialisten anderer Fachdisziplinen zusammen, dazu gehören u.a. Orthopäden, HNO-Ärzte, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Osteopathen, Logopäden, Heilpraktiker, Psychologen und Traumatherapeuten. Denn heute weiß man, dass der menschliche Körper als Ganzes betrachtet werden muss. Zahnmedizinische Erkrankungen lassen sich hierbei nicht vom restlichen Organismus trennen. Alles bedingt sich gegenseitig. Und das ist auch unsere Philosophie: Wir als Zahnarzt betrachten Sie als Ganzes. Durch unser breites Netzwerk können wir als Praxis für Ganzheitliche Zahnheilkunde auch über den Mundraum hinausgehende Erkrankungen und Symptome behandeln. Mehr Informationen zu unserem Spezialistennetzwerk finden Sie hier.

Fragen Sie uns!

Was braucht es zur Heilung?
Geduld und Zeit, die verletzten Strukturen behandeln zu lassen und an ihren richtigen Platz zu begleiten. Eine Optimierung der Kaufunktion ist oft zusätzlich nötig zur Langzeitstabilisierung.

Was kostet das?
Eine einfache Schiene zur Entlastung der Kiefergelenke zahlt Ihre Krankenkasse. Es ist ratsam, vor der Behandlung eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Sprechen Sie uns an!

Mehr als Kiefergelenkschmerzen

CMD ist ein Chamäleon und versteckt sich hinter vielen möglichen Symptomen, wie zum Beispiel:

  • Schmerzen im Kiefergelenk
  • Kau- und Schluckbeschwerden
  • Kloßgefühl im Hals
  • Kopf-, Nacken-, Rücken- oder Schulterschmerzen
  • Verspannungen im Gesicht und Kiefer
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Druck auf den Ohren, Tinnitus
  • Herzrasen durch Wirbelblockaden
  • Becken-, Knie-, sogar Fußbeschwerden
  • Stoffwechselstörungen
  • Hormonelle Schwankungen

Haben Sie eines der genannten Symptome?

Dann sprechen Sie uns an. Durch einen kostengünstigen Schnelltest können wir feststellen, ob Sie an dieser Erkrankung leiden. Bei langjährigem Bestehen dieser Symptome sind psychische Beeinträchtigungen, Antriebsschwäche und Veränderungen der Muskulatur und der Kiefergelenke häufig Begleitsymptome. Die Folgen können krankhafte Veränderungen der Muskulatur und Kiefergelenke sein.